Last Updated on 2021-12-16 by Birk Karsten Ecke
Der Krimkrieg führte dem russischen Kaiserhaus die wirtschaftliche und militärische Unterlegenheit gegenüber den westeuropäischen Großmächten deutlich vor Augen. Im Jahre 1856 genehmigte der russische Kaiser Alexander II. Der russische Kaiser Alexander II. Nikolajewitsch übernahm die Regentschaft während des Krimkrieges. Als Folge der Niederlage im Krimkrieg und der hohen Reparationsleistungen führte er für russische Verhältnisse umfangreiche Reformen, wie etwa die Aufhebung der Leibeigenschaft der Bauern, durch. Zumindest in einigen Städten des Russischen Reiches – so auch in Rīga – kam es in Folge der Reformen zu einer starken Industrialisierung.
So war die Schleifung der Festungsanlagen rund um die Altstadt von Rīga eine nötige Aufgabe. Die Zitadelle nördlich der Altstadt war von dieser Genehmigung vorerst ausgenommen, denn noch immer hatte Rīga eine wichtige militärische Bedeutung innerhalb der Ostseeprovinzen. Rīga war auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach wie vor von einer baltendeutschen bürgerlichen Oberschicht und mit der der den Deutschen bis heute nachgesagten Gründlichkeit und erst einmal mit weitgehenden Freiheiten jenseits des russischen Verwaltungskodex verwaltete Stadt. Die Abtragung der Festungsmauern und die Gestaltung des neuen Stadtbildes vom Festungsgraben bis zur heutigen Elizabetes iela wurde deshalb entsprechend geplant.

Bild: Prächtige Jugendstilhäuser sind ein Zeitzeuge der Industrialisierung und des starken Wachstums der Stadt Rīga in der Zeit bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges.
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