Fototour: Vilnius – Barrikaden am Parlamentsgebäude zur Erinnerung an den Vilniuser Blutsonntag

Last Updated on 2015-12-10 by

Am 3. August 1940 wurde Litauen unter dem Zwang der Besatzung durch Stalins Rote Armee zur Sowjetrepublik. Stalin übte in Litauen den gleichen Terror auf die Bevölkerung aus, wie in den beiden anderen ebenfalls besetzen baltischen Staaten Lettland und Estland. Tausende politisch missliebiger Litauer verschwanden in sibirischen Gulags und die polnische Minderheit wurde vertrieben.

Gegen den stalinistischen Terror regte sich aber dennoch ein erbitterter verdeckter bewaffneter Widerstand. Nach der Rückeroberung des litauischen Territoriums durch die Rote Armee im Herbst 1944 gründeten mehrere tausend Litauer eine Partisaneneinheit – die Waldbrüder oder miško broliai – die bis zu Stalins Tod im Jahre 1953 alles daran setzte, den wirtschaftlichen und politischen Zwang hin zu einer Sozialistischen Sowjetrepublik und eine Russifizierung Litauens zu verhindern.

Auch später gab es eine Dissidentenbewegung, die insbesondere Rückhalt durch Exillitauer und die Katholische Kirche fand. Mit der Lockerung des politischen Terrors unter Gorbatschow zeigten immer mehr Litauer offen ihre nationale Identität und im Jahre 1988 wurde die Unabhängigkeitsbewegung SAJUDIS gegründet. 1990 gab es die ersten freien Wahlen in Litauen und nur wenige Wochen später erklärte das neue Parlament die Unabhängkeit Litauens von der Sowjetunion. Der Zerfall des sowjetischen Riesenreiches war nicht mehr aufzuhalten.

Die Lage der Menschen in Litauen wurde aber immer schwieriger, weil Gorbatschow ein Wirtschaftsembargo gegen die kleine baltische Republik verhängte. Am 13. August 1991 kam es zu einem Putsch sowjettreuer Kräfte – die der sowjetische Staatschef und Friedensnobelpreisträger Gorbatschow ((Für meine Begriffe wurde der Friedensnobelpreis mit der Verleihung an Michael Gobatschow, Jassir Arafat und Barack Obama auf Grund ihres Handelns in der Zeit vor oder nach der Verleihung zur Farce.))  zumindest nicht stoppte. Der Fernsehturm wurde besetzt. Dieser Tag ging als Vilniuser Blutsonntag in die Geschichte Litauens ein. Dabei kamen 14 unbewaffnete Zivilisten ums Leben und mehr als tausend wurden verletzt. Der sowjetische Putsch misslang. Am 9. Februar stimmte bei einem Referendum  eine überwältigende Mehrheit der Litauer für ihre Freiheit von der Sowjetunion. Von den westlichen Staaten erkannte vorerst aber nur Island die Unabhängkeit Litauens an.

Gorbatschow wollte sich nicht mit seiner Niederlage abfinden. Es kam zu einem Überfall der OMON auf litauische Grenzposten, wobei 7 von ihnen getötet wurden. Auch der am Vilniuser Blutsonntag besetzte Fernsehturm blieb weiter in der Hand sowjetischer Militärs, bis Gorbatschow im August 1991 beinahe selbst  von seinen kommunistischen Parteigenossen weggeputscht wurde. Für Litauen war dies ein wichtiger Wendepunkt in der Geschichte: Jetzt erkannten innerhalb weniger Tage alle westlichen Staaten die Souveränität des Landes an. Am 29. September musste sich auch Gorbatschow beugen.


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An den Vilniuser Blutsonntag erinnert eine aufgebaute Barrikade am Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Vilnius.

Alle Fotos auf dieser Seite © 2012 by Birk Karsten Ecke mit
¦¦ Nikon D700 ¦ AF-S NIKKOR 28-300 mm 1:3.5-5.6G ED VR
¦¦ DxO Optics Pro 7.5 ELITE

Bild: Diese Barrikaden vor dem Parlamentsgebäude Litauens erinnern an den Vilniuser Blutsonntag des Jahres 1991.

Bild: Diese Barrikaden vor dem Parlamentsgebäude Litauens erinnern an den Vilniuser Blutsonntag des Jahres 1991.

Bild: Diese Barrikaden vor dem Parlamentsgebäude Litauens erinnern an den Vilniuser Blutsonntag des Jahres 1991.

Bild: Diese Barrikaden vor dem Parlamentsgebäude Litauens erinnern an den Vilniuser Blutsonntag des Jahres 1991.

Bild: Diese Barrikaden vor dem Parlamentsgebäude Litauens erinnern an den Vilniuser Blutsonntag des Jahres 1991.

Bild: Diese Barrikaden vor dem Parlamentsgebäude Litauens erinnern an den Vilniuser Blutsonntag des Jahres 1991.

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