Last Updated on 2020-04-19 by Birk Karsten Ecke
Die Festung Daugavgrīva befindet sich am nordöstlichen Rand des gleichnamigen Stadtteils von Rīga. Die Festung wurde im 17. Jahrhundert errichtet und sollte den Schutz des Schiffsweges auf dem Fluss Daugava (deutsch Düna) nach Rīga sicherstellen. Die Festung wurde erforderlich, weil der Fluss im 16. Jahrhundert seine Mündung änderte und an den heutigen Ort verlegte. Obwohl die Festung bis in das Jahr 1700 laufend modernisiert wurde, konnte das Sächsische Heer während der Großen Nordischen Kriege die Dünamünder Schanze nach nur drei Tagen Belagerung einnehmen und ein Jahr lang halten.
Erst im Jahre 1701 konnten die Truppen Schwedens die Festung zurückerobern. 1710 wurde die Dünamünder Schanze erneut von den Russen eingenommen. Damit begann die Macht Schwedens im Ostseeraum zu schwinden und der Aufstieg Russlands begann. Estland, Livland und Ösel kamen zum Russischen Reich und bildeten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges die Russischen Ostseeprovinzen. Die Dünamünder Schanze blieb als Festung bis zum Ersten Weltkrieg bestanden.
Auch während der ersten Unabhängigkeit Lettlands zwischen dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Festung militärisch genutzt, diesmal von der Lettischen Armee. Nach der Okkupation Lettlands durch Stalin nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges begann sofort die Nutzung der Festung Daugavgrīva durch die Rote Armee. Kriegsschiffe wurden rund um die Festung stationiert und dort wurden Seeminen gelagert.
Beim Vormarsch der Deutschen Armee auf Rīga flohen die Soldaten der Roten Armee, nicht ohne vorher ein Lager mit Seeminen zu sprengen. Die Sprengung richtete einige Schäden an der Festung an. Angeblich war die Explosion bis ins 80 Kilometer entfernte Cēsis zu hören. Auch bei der Rückeroberung Lettlands durch die Rote Armee im Jahre 1944 fanden keine Kämpfe um die Festung Daugavgrīva statt. Die Deutschen Truppen hatten den Ort vorher verlassen.
Die Festung Daugavgrīva wurde dann für einige Jahre als Gefängnis des Geheimdienstes KGB genutzt, in dem abgeurteilte Letten untergebracht wurden, bevor sie weiter in das Landesinnere gebracht wurden. Während der Zeit der Sowjetischen Okkupation Lettlands waren Festung und Ort Daugavgrīva militärisches Sperrgebiet und konnte nur mit Sonderausweis betreten werden. Im Jahre 1994 haben die letzten Truppen der ehemaligen Sowjetunion das Land verlassen.
Die Festung Daugavgrīva kam in private Hände. Seitdem hat sich die Situation in der Festung nicht verändert. Es wurde kein Schrott geräumt und erst seit einigen Jahren ist die Festung zumindest an Wochenenden zugänglich. Der Zutritt ist dann auch nur durch das Tor auf der Südseite von der Birzes iela aus möglich.
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Bild: Die Kasematten in der Festung Daugavgrīva oder Dünamünder Schanze in Rīga sind aus Ziegelstein gemauert, was für die Beschussfestigkeit gegenüber Artilleriemunition nicht gerade günstig ist.

Bild: Bau aus der zeit der sowjetischen Okkupation Lettlands durch die Sowjetunion in der Festung Daugavgrīva oder Dünamünder Schanze in Rīga.

Bild: Die Ruinen des Turmes der Garnisionskirche in der Festung Daugavgrīva oder Dünamünder Schanze in Rīga.